Dienstag, 28. Mai 2013

Wechselbad der Gefühle

Die letzten Tage waren ein echtes Wechselbad der Gefühle für mich. Die Ostsee ist schon so nah und ich zähle die Stunden, bis ich endlich dort bin. Auf einmal kann es nicht schnell genug gehen. Andererseits waren da die zwei Tage Dauerregen, die jede Motivation zunichte gemacht haben. Das führt dann dazu, dass man auf dem Campingplatz schon mal eine Stunde unter der Dusche steht, um sich aufzuwärmen. Am nächsten Morgen erwacht man  vom Regengeprassel, der Himmel lässt auch keine Besserung im Tagesverlauf vermuten. Abends dann die  Stimmungsaufgellung: Ich darf kostenlos in der Ferienwohnung von Familie Fick in  Langenlehsten übernachten. Doch die Nacht reicht kaum aus, die nassen Sachen zu trocknen. Im Dauerregen geht es also weiter über endlos erscheinende Feldwege. Nach ca. 7 km verschlimmert sich der Regen. Der Wind drückt das Wasser in die Poncho-Ärmel, durch die Knopfleiste, weht die Kapuze vom Kopf. Das Rückenpolster saugt sich mit Wasser voll, die Regenhose kapituliert auch. Ich: am Ende. Mitten auf dem Feld verliere ich die Beherrschung und "lasse einen Schrei fahren". Wütend sprinte ich über den sandigen Feldweg nach Valluhn, wo ich bei einer Familie Unterschlupf im Keller bekomme.  Vielen Dank an dieser Stelle!
Gestern dann: Schaalsee. Leider habe ich den See nur am 2 Stellen gesehen, da das Ufer aus Naturschutzgründen weiträumig gesperrt ist. Das "Highlight", wie es der Reiseführer beschreibt, war also eher die Gegend um den See. An diesem Tag wieder bestes Wanderwetter, die Schlafstelle am See wunderschön. Sogar Baden war bei 20 Grad möglich! Der Motivationsanruf von Opa ("Tobi, wenn wiederkommst, batsch ich dir auf den Rücken, dass es sich umhaut!") rührt mich zutiefst. Dieses Auf und Ab macht mich fertig und ich möchte nur noch eines: Ankommen.
Heute morgen hatten sich die Schmerzen im linken Fuß noch nicht gebessert. Beim Angebot von Gernot, mich von Groß Thurow bis Schönberg mit dem Auto zu fahren, bin ich schließlich eingeknickt und habe zugestimmt. Wer auf die Karte schaut, wird feststellen, dass ich damit ein ganzes Stück abkürze. Mir egal, meinem Gefühl nach habe ich nach 8 Wochen meine Grenze erreicht. Wenn alles gut geht sollte ich morgen schon am Ziel sein. Ich halte euch auf dem Laufenden!

1 Kommentar:

  1. Auf gehts!! Die letzen paar Kilometer packst du auch noch :D
    So lange haste schon durchgehalten da sind die doch ein Klacks!

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