Montag, 11. März 2013

Zum Titel


Bestimmt fragt ihr euch, warum ich gerade diesen Titel für den Blog gewählt habe J


5. Mai 2012

Die Toten Hosen veröffentlichen zu ihrem 30-jährigen Jubiläum ihr 15. Studioalbum.


Gekauft, ausgepackt, eingelegt.

Schon beim ersten Hören hat mich der Opener des Albums beeindruckt. Doch erst im Laufe der Wochen und Monate, in denen meine Planungen konkrete Formen annahmen, stellte ich mehr und mehr fest, dass der Text die Geschichte der deutschen Teilung sehr originell beschreibt und sogar der Titel mit meiner Rucksack-Reise zu tun hat.

Er ist eine Anspielung auf den „Palast der Republik“, den Sitz der Volkskammer der DDR.



„Ballast der Republik“

Ein ganzes Land kniet nieder
Und sagt: "Es tut uns leid"
Wir geben zu, wir haben den Krieg verloren
Doch das ist jetzt vorbei
Uns ist klar, wir müssen büßen
Damit ihr uns verzeiht
Die Nation wird ausgewürfelt
Und dann durch zwei geteilt

Die einen saufen Coca-Cola
Die anderen fressen Mauerstein
Hier feiert man Wirtschaftswunder
Und da den 1. Mai

Doch jeden Tag besucht uns
Derselbe Parasit
Alle tragen auf ihren Schultern
Den Ballast der Republik

Die alten Panzer sind verrostet
Wir sind wieder vereint
Heute quälen uns noch mehr Sorgen
Die Kohle wird verheizt
Wir haben keine Zeit mehr
Für Politik und Religion
Wenn wir an Götter glauben
Dann tragen sie Trikots

Doch jeden Tag besucht uns
Derselbe Parasit
Im Kopf und auf den Schultern
Der Ballast der Republik


Zum Vers „Es ist wie Pech das an uns klebt, der Ballast der Republik“ hat der Sänger Campino in einem Interview folgendes gesagt:

„Ich habe den Text zusammen mit dem Rapper Marteria geschrieben. Andreas Frege aus Düsseldorf und Marten Laciny, aufgewachsen in Rostock, haben versucht, ein Gefühl zu beschreiben, das wir beide teilen. Ob du in den neuen oder alten Bundesländern groß geworden bist, du lebst immer mit dem Bewusstsein, dass es diese Konsequenz der Geschichte gibt, die Last der Eltern und Großeltern und dem, was die verbrochen haben. Auch wenn man damit nichts zu tun haben möchte, am Ende kann man sich nicht davon wegstehlen, und das ist auch gut so. Ich habe oft gehört, dass Leute gesagt haben, dass sie es leid sind, im Ausland immer noch mit der deutschen Geschichte konfrontiert zu werden. Oder die Verunsicherung im Land, ob man jetzt ein Deutschland-Fähnchen schwenken darf oder nicht. Oder diese völlig überbewertete Günther Grass-Diskussion. Sein Gedicht wurde auf einer Ebene behandelt, die nie möglich wäre, wenn dieses Land nicht immer noch traumatisiert wäre. Das ist unser Versuch, dies in Worte zu fassen.“


In diesem Sinne „Prost“ und „Guten Appetit“





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen