Sicher gibt es unter euch einige, die vorher noch nie etwas
vom „Grünen Band“ gehört haben. So ging es mir bis vor einigen Monaten auch. Die
innerdeutsche Grenze war mir zwar ein Begriff, doch nicht einmal davon hatte
ich, abgesehen vom Verlauf, ein konkretes Bild. Die Berliner Mauer hingegen kennen
die meisten. „Bring mir was aus Berlin mit!“, wurde ich neulich gebeten. Es
stimmt, die 168 km lange Berliner Mauer ist auch ein Teil der innerdeutschen Grenze. Das
„Grüne Band“ verläuft jedoch mehrere hundert Kilometer westlich von
Berlin.
Um einen ersten Eindruck vom heutigen Zustand zu bekommen, genügt
schon ein kurzer Blick in die Google-Bildersuche zum Stichwort.
Diese Bilder machen wirklich neugierig.
Das „Grüne Band Deutschland“ verläuft vom Dreiländereck
Bayern-Tschechien-Sachsen bis nach Travemünde an der Ostsee. 1378 km ehemalige Staats-, Wirtschafts- und
Systemgrenze zwischen zwei verfeindeten Staaten. 1378km unüberwindbarer
Todesstreifen mit Minenfeldern, Selbstschussanlagen und Grenzpatrouillen, denen
872 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Ich bin 24 Jahre alt. Und seit fast 24 Jahre ist der
Todesstreifen Geschichte. Auf den Trümmern ist in dieser Zeit beinahe unbemerkt
ein Paradies herangewachsen. Heute umfasst das Grüne Band eine Fläche von ca. 7000
km², auf der viele teils selten gewordene Arten ungestört leben können.
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